ND -  neue diffusion
ein dokumentationsprojekt


AKADEMIE FÜR KULTUR- UND WISSENSCHAFTSWISSENSCHAFT - ABE
INSTITUT FÜR STUDIEN DER MUSIKKULTUR DES PORTUGIESISCHEN SPRACHRAUMES - ISMPS


I° BRASILIANISCHER KONGRESS FÜR MUSIKWISSENSCHAFT

im Zentenarjahr von Heitor Villa-Lobos (1887-1959)

São Paulo, 27.Januar - 1. Februar 1987


São Paulo und die Musikforschung Brasiliens
Eröffnung des I° Kongresses für Musikwissenschaft

Brasilianische Gesellschaft für Musikwissenschaft – Sociedade Brasileira de Musicologia

Konzept und wissenschaftliche Leitung

Antonio Alexandre Bispo

Eröffnungsfeier


27. Januar

Kultursekretariat des Staates São Paulo

16.00 Uhr

Empfang

Dr. Antonio Alexandre Bispo
Begrüssung der Teilnehmer
im Namen der Brasilianischen Gesellschaft für Musikwissenschaft
und Vorstellung der

Publikation
Luís Heitor Correa de Azevedo: 80 Jahre
hrsg. von Dulce Martins Lamas


Auditorium Dinorá de Carvalho
18.00 Uhr


Prof. Manuel Luís de Sena Vieira

Kultursekretariat des Staates São Paulo
Der Kongress als Höhepunkg der Kulturarbeit des Kultursekretariats der Regierung des Staats São Paulo.
Der Staat widmet der Musik unter allen anderen Künsten eine priviliegierte Stellung in der Kulturpolitik. Die Zusammenarbeit des Staates mit den Universitäten São Paulos und Campinas zur Förderung der Ausbildung und Arbeitsmöglichkeiten für junge Musiker in den 12 Jugendorchestern von São Paulo sowie durch die Verleihung von Stipendien an bedürftigen jungen Musikern im Dienst der Demokratisierung der Kultur.


The Secretary of Culture of the State of São Paulo, in spite of its limited resources available, tries to give all the vital efforts that operate in the musical area. The meeting of the first Brazilian Congress of Musicology, undertaken by the Brazilian Society of Musicology, can be considered as the crowing effort of the Ministry of State of Culture. (Trad. Eleanor Florence Dewey)


Prof. Dr. Celso Furtado

Kulturminister Brasiliens

Grußwort an den Kongress


Prof. Dr. José Geraldo de Souza
Präsident der Brasilianischen Gesellschaft für Musikwissenschaft SBM
Erinnerung an die Gründung der SBM im Rahmen des I. Brasilianischen Symposiums „Kirchenmusik und Brasilianische Kultur“ 1981 durch das Grußwort vom Mons. Prof. Dr. Johannes Overath, Preside des Pontificio Istituto di Musica Sacra (Rom).
An die philosophischen Konzepte von Musik der Antike - ethisch, religiöse, therapeutisch u.a. -  des Mittelalters und des Humanismus sowie in der Ästhetik des 19. Jahrhunderts wird erinnert. Die Musik offenbart einen besonderen und eigenen Aspekt des Menschen, der ihn von anderen Lebewesen unterscheidet. Die SBM möchte in einem umfassenden Verständnis von Musikologie, alle diejnigen zusammenführen, die sich für die Wissenschaften interessieren, die die Musik betreffen.


The President of the Pontifical Institute of Sacred Music and also the Honourary President of CIMS, sent the following letter for the opening of the Brazilian Congress of Musicology:

It is with satisfaction I take the opportunity of sending the Brazilian Society of Musicology and all participants in the Congress, my sincere greetings and best wishes for success. I remember, with gratitude, the unforgettable solemnity of the Society’s founding in a historical place in São Paulo, the Museum of Ipiranga, which took place during the International Symposium of Brazilian Sacred Music and Culture. I also remember the first two outstanding Presidents, Roberto Schnorrenberg and Cleofe Person de Mattos. The development of Sacred Music in the Church of today is not possible without a study of the spiritual and artistic foundations. You have a rich heritage of diversified musical culture as a field of research. This heritage is not something of the past, but a source of vitality always prepared to instruct and inspire the musicians and the composers of today. Pope John Paul II emphazied, when he blessed the present Centre of the Pontifical Institute in Rom on 21st of November, 1985, that a new cultural sensibility and a truly universal vision demanded that hearts be open and minds prepared for the musical realities of extra-European cultures. Therefore study of and research into all the musical cultures of the world is the particular task of our Institute, which serves the Universal Church. I wish you every success in your important task; hoping you will co-operate sincerely and faithfully with our Institute. (Übers. Eleanor Florence Dewey)


Prof. Dr. Guilherme Figueiredo
Rektor der Universität Rio de Janeiro
São Paulo und überhaupt Brasilien wurden im Zeichen der Musik begründet. In São Paulo entstand eine von Musik geprägte Mentalität, die aus volksmusikalischen Wurzeln zu einer Höhe des Musikschaffens gelangte, die die Musik eine herausragende Stellung unter allen Kunstformen Brasiliens verleiht.  Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte Brasilien durch die Opern von Antonio Carlos Gomes eine übernationale Projektion. 100 Jahren nach der Unabhängigkeit des Landes fand die Woche der Modernen Kunst in São Paulo, die eine Reflekion über einer Musik nationaler Prägung förderte, die von Menschen aller Abstammungen geschaffen wird. In São Paulo ist die nationalistische Orientierung von Heitor Villa-Lobos entstand, sowie die von Mário de Andrade oder Francisco Mignone. Er hörte in seiner Kindheit in Campinas Elias Lobo und Alexandre Levi. São Paulo ist eine Stadt der Musik in einem musikalischem Land. Aus São Paulo kamen die international gefeierten Pianistinnen Guiomar Novaes und Antonieta Rudge. Als Rektor der Universität von Rio de Janeiro fordert er die Musik in all ihren Aspekten.


Music was not made for musiciens, but to be hward by those who are not musicians. The town of São Paulo was fouznded under the sign of music, the music of José de Anchieta. A musical mentality was born in São Paulo which, starting from the most popular roots, spread and gained an international reputation for São Paulo where Carlos Gomes, Elias Lobo und Alexandre Levy were born; whre the nationalist ideas of H. Villa-Lobos came to life as did the teaching of Mario de Andrade. It was also where Francisco Mignone’s music was born. The federal University of Rio de Janeiro tries to give music the importance that it deserves. (EFD)


Prof. Dr. Samuel Claro Valdés

Pro-Rektor der Katholischen Universität von Santiago de Chile
Als Koordenator für Lateinamerika und Karibik des Projekts Music in The Life of Man(A Universal History des Internationalen Musikrates der UNESCO hebt er die Bedeutung des Treffens der Projekt im Rahmen des I° Brasilianischen Kongresses für Musikwissenschaft hervor.  Das Ziel des Projekts ist außerordentlich anspruchsvoll und wichtig. Es versucht, einen historischen und synkronischen Kontext vorbereiten, in dem die Musik im Leben des Menschen studiert werden kann. Das Projekt sucht zu beschreiben, wie der Mensch die Musik gebraucht und sich durch sie ausdrückt in allen Epochen und Regionen. Die Allgemeine Geschichte der Musik ist bisher von Europäern geschrieben worden. Europäern schrieben die Musikgeschichte Afrikas oder Asiens. Wichtiges Anliegen des Projekts ist es, die Musik der verschiedenen Regionen von Musikforscher schreiben zu lassen, die aus den jeweiligen Regionen stammen. Die Suche nach Lösungen für die schwierigen methodologischen Problemen steht in Mittelpunkt der Arbeiten des Projekts, das 12 Bände umfassen wird.


The principal objective of the project is that the history of Music of different regions be written by specialists of the respective countries. (EFD)


Prof. Dr. Gerard Béhague
University of Texas, Austin


Er fördert das Studium der Musik Brasiliens im Rahmen der Musikwissenschaft Lateinamerikas in nordamerikanischen Universitäten. Musikologie und Ethnomusikologie sollen in enger Zusammenarbeit betrieben werden. Die lateinamerikanische Realität kann nicht aus der Perspektive von Fachtrennungen angemessen behandelt werden.  Trotz gemeinsamer Musiksprache sind die verschiedenen Ländern Lateinamerikas in der Forschung isoliert. Er erhofft, die Brasilianische Gesellschaft für Musikwissenschaf kann zur Überwindung dieser mangelnden Zusammenarbeit im amerikanischen Kontinent beitragen.


As he does not wish to represent the United States and considering himself brazilianist, he puts forward the importance of discovering what is the present situation of musicological studies in Brazil. (EFD)


Dr. Antonio Alexandre Bispo
Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Brasilianischen Gesellschaft für Musikwissenschaft


Die assoziative Arbeit spielt in Musikleben und -studien  Brasiliens seit je eine wichtige Rolle. An die Cäcilien-Bruderschaften der Kolonialzeiten, an die Musikvereinen, - korporationen und die Musikclubs des 19. Jahrhunderts, an die Konzertgesellschaften und die Chorvereinen wird erinnert. In der Stadt Sorocaba findet 1870 der I Musikkongress der Provinz São Paulo statt. Die Musikstudien in Gesellschaften für Volkkunde und Ethnographie dürfen nicht vergessen werden. Selbst das Anliegen, eine brasilianischen Gesellschaft für Musikforschung zu gründen, ist nicht neu. 1968 wird in São Paulo das Zentrum musikologischer Forschungen im Rahmen der Bewegung Nova Difusão begründet, die eine prozessorientierte, grenzenüberschreitende Auffassung der musikologischen Arbeit vertritt. Aus dieser Tradition heraus wird die Brasilianischen Gesellschaft für Musikwissenschaft 1981 in São Paulo gegründet.  Der I. Brasilianische Kongress für Musikwissenschaft findet nach fünf Jahren ihrer Gründung statt. Die Vergegenwärtigung dieser Geschichte der Forschung ist notwendig, um die Tendenz entgegenzustellen, gleichsam in einem Pioniersyndrom stets von neuem anfangen zu wollen. Die Tendenzen des Denken in der Musikforschung Brasiliens können nicht unabhängig von den allgemeinen Entwicklungen der Forschung in internationelm Rahmen betrachtet werden. Dementsprechend finden seit Jahrzehnten gemeinsamen Anstregungen zur Internationalisierung der Forschung insbesonders im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Portugal, Brasilien und Deutschland statt.

At the opening of the first Brazilian Congress of Musicology, which took place five years after the foundation of the Brazilian Society of Musicology, it is important to emphasize the important role that an associate work has in the history of music in Brazil. Let us remember the diverses societies and past events, for instance the I Congress of Musicians of the Province of São Paulo, held a century ago. Taking into consideration, in general, the efforts that preceeded the foundation of the Brazilian Society of Musicology, the work on the History of Music, Ethnomusicology and Musical Aesthetics developed by the former Instituto Musical de São Paulo from 1970 to 1974 must be mentioned. The meeting of the International Symposium of Sacred Music and Brazilian Culture in São Paulo in 1981, was an appropriate moment to found the Brazilian Society of Musicology. The principal objectives of this first Congress is to bring together musicologists, specialists in similar areas and all those interested in the subject, thus contributing to a closer union in human relationship between those given to the study of that particular field, and a more intensive exchage ofr ideas and scien5tific results. In Brazil there are currents of musicological thought related to important personalities of research workers of the past and of the present in various regions of the country. Therefore, the Brazilian Society of Musicology should offer a place for a free development of all the currents and tendences, bearing in mind the need for the continuity of musicological thoughts. This has not, of course, meant renouncing the necessary changes of theoretical-scientific paradigms. Not only have we to be aware of the urgent need for preservation of our musical memory of reflections on music, so as not to be condemned to an apparent eternal beginning everything and that we may not fall into the illusion of wanting to start a new phase in the thought about music in Brazil, through a non-critical imitation of alien currents. From the time it was founded, the Society has always emphasized its desire to strengthen the ties which bind it, first of all to Portugal, toi the world of Portuguese expression iun Africa, Asia and secondly, to our fellow-countries in Spanish America which are united with us in a common destiny, and last to the great centres on the subject in the non-Romanic world. (EFD)









Kulturministerium

Regierung des Staates São Paulo

Kultursekretariat des Staates São Paulo

Stadt São Paulo

FUNARTE - Nationalstiftung für Kunst

Villa-Lobos Museum, Rio de Janeiro

Internationaler Musikrat/UNESCO

Consociatio Internationalis Musicae Sacrae, CIMS

Staatsuniversität Júlio de Mesquita Filho

Instituto de Artes do Planalto

Universität von São Paulo

Universität von Rio de Janeiro

Universität von Ouro Preto

Bundesuniversität von Rio de Janeiro

Bundesuniversität von Minas Gerais

Bundesuniversität von Goiás

Bundesuniversität von Paraná

Bundesuniversität von Santa Catarina

Bundesuniversität von Rio Grande do Sul

Bundesuniversität von Bahia

Bundesuniversität von Santa Maria, RS

Päpstliche Universität von Paraná

Brasilianische Gesellschaft für Volkskunde

Brasilianische Gesellschaft für Akustik

Gesellschaft Pró-Música Antiga

Brasilianische Gesellschaft für zeitgenössischer Musik

Institut Technologischer Forschung, São Paulo

Brasilianisches Institut für Geographie und Statistik

Bibliothek der Schule für Kommunikation und Künste der Universität São Paulo, ECA

Institut für hymnologische und musikethnologische Studien, Maria Laach

Studienzentrum für Kunstsoziologie der Philosophischen Fakultät der Universität São Paulo

Musikfakultät Carlos Gomes

Museum der Universität São Paulo (Ipiranga-Museum)

Museum für Volkskunde São Paulo

Musikkonservatorium von Niterói

Musikabteilung des Methodistischen Instituts  für Hochschulstudien, São Bernardo do Campo

Gesellschaft für Gesang des Mittelsalters, São Paulo

Basilika Unsere Frau von Karmel

Symphonie Orchester der Universität São Paulo

Musikkonservatorium Brooklin Paulista
Chor Camargo Guarnieri, Poços de Caldas
Gregorianischer Chor Pius X, São Paulo